Mit 3.142 Metern ist der Mount Agung der höchste Vulkan auf Bali. Er gilt bei gläubigen Hindus als Sitz der Gottheit Siwa und thront majestätisch über der Insel der Götter.
Am Fuß des Gunung Agung befindet sich der „Muttertempel“ Besakih, der wichtigste balinesische Tempel. Sämtliche andere Tempel auf Bali sind auf den Gunung Agung ausgerichtet und unterstreichen damit die Bedeutung des Vulkans innerhalb der balinesischen Kultur.
Von Balinesen wird der Gunung Agung im Rahmen von hinduistischen Zermonien bestiegen. Von abenteuerlichen Touristen für den grandiosen Sonnenauf- und untergang.
Hinweis: Aktuell ist eine Besteigung des Mount Agungs nicht möglich! Alternative Trekking-Touren sind der Gunung Batur, der Gunung Abang oder der Gunung Batukaru.
Eine Besteigung des Mount Agung ist über drei verschiedene Trekkingrouten möglich. Alle Routen sind eine große mentale und körperliche Herausforderung. Körperliche Fitness, Trittsicherheit, ein Trekking-Guide und etwas Erfahrung im Bergsteigen sind die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Besteigung des Agungs.
Agung-Besteigung über den Crossing Trek
Eckdaten
- Höhe: 3142m
- Länge: 17km
- Dauer: 10 Stunden
- Schwierigkeit: Schwer
- Guide erforderlich: Ja
Ausrüstungsempfehlung
- Kopflampe
- Ausreichend Trinken (3-4 Liter)
- Proviant
- Winddichte Jacke
- Pullover
- Kopfbedeckung
- 30-35 Liter Rucksack
- Wanderschuhe / Outdoor-Schuhe
Zusammen mit meinen Freunden Pieter und Bagawata habe ich den Mount Agung über den Crossing-Trek bestiegen. Der Crossing-Trek gilt als die schwerste Route auf den Agung und wird deshalb nur von wenigen Guides für einen Aufstieg gewählt.
Bagawata arbeitet als Trekking-Guide und ich habe ihn bei der Besteigung des Mount Baturs kennengelernt. Wir haben uns so gut verstanden, dass wir inzwischen Freunde sind und verschiedene gemeinsame Touren in Indonesien gemacht haben.
Der Startpunkt für die Agung-Besteigung über den Crossing Trek ist der Pasar Agung Temple an der Ostseite des Vulkans.
Pieter und ich sind mit dem Roller um 9 Uhr morgens von Canggu in Richtung Pasar Agung Temple aufgebrochen. Für die 72 Kilometer-Strecke sind in etwa zwei bis drei Stunden einzuplanen. Wir erreichten den vereinbarten Treffpunkt nach etwa zwei einhalb Stunden und wurden freudestrahlend von Bagawata empfangen.
Er war bereits etwas vor uns am Tempel angekommen und hat unsere „Opfergaben“ vorbereitet: Ein kleines Körbchen aus Bananenblättern, dass mit verschiedenen Blumen und Rächerstäbchen gefüllt ist. Nach einer etwa zehnminütigen Gebetszermonie starten wir schließlich mit dem Trek.
Über einen kleinen Pfad an der Westseite des Tempels gelangten wir in den Dschungel. Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns bereits auf einer Höhe von etwa 1600 Metern.
Der Aufstieg – Dschungel, Geröll und Kletterpassagen
Nach der Umrundung der Tempelanlage ging der Dschungel-Pfad direkt steil nach oben. Teilweise wuchsen dornige Sträucher über den Pfad und ich war froh, dass ich eine lange Trekkinghose anhatte. Nach etwa einer Stunde erreichten wir die Baumgrenze und machten eine kurze Pause am ersten Basecamp.
Tipp: Steck deine lange Hose beim Dschungel-Trekking am besten in die Socken um deine Beine vor Blutegeln zu schützen.
Nach dem ersten Basecamp wurde aus dem erdigen Dschungelpfad ein steiler, steiniger Geröllpfad. Eingehüllt in dichten Wolken konnten wir bis zum zweiten Basecamp, dass wir nach einer guten weiteren Stunde erreichten, nicht viel sehen.
Angekommen am zweiten Basecamp lichteten sich dann die Wolken für einen Moment und wir konnten die tolle Aussicht auf die unter uns liegende Landschaft genießen.
Der Weg zu Basecamp 3 wurde nun technisch anspruchsvoller und enthielt mehrere leichte Kletterpassagen. Zusätzlich mussten wir Markierungen entlang unserer Route anlegen, um den Rückweg in der Dunkelheit zu finden.
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir dann das dritte Basecamp und konnten unser Ziel, den 3142 Meter hohen Gipfel des Agungs, erblicken.
Nach einer kurzen Pause mobilisierten wir unsere restlichen Kräfte und erreichten schließlich nach insgesamt fünf Stunden den Gipfel. Unsere Belohnung war ein grandioser Sonnenuntergang mit Ausblick auf viele Teile Balis. Am Horizont konnten wir den Gipfel des Mount Rinjani sehen.
Auf dem Gipfel haben wir eine etwas länge Pause gemacht, etwas gegessen und uns mental auf den Abstieg im Dunkeln vorbereitet.
Der Abstieg im Dunkeln
Nach Sonnenuntergang ging es an den Abstieg. Ausgestattet mit Kopftaschenlampen versuchten wir in der Dunkelheit nicht das Gleichgewicht und unsere Routenmarkierungen zu verlieren.
Trotzdem übersahen wir eine Markierung und benötigten etwa 40 Minuten um wieder auf die richtige Route zurückzufinden. Insgesamt dauerte der Abstieg dadurch fast 6 Stunden.
Mount Agung Besteigung – Mein Fazit
Die Besteigung des Mount Agungs ist ein sehr anstrengendes Abenteuer mit Dschungeltrekking, Geröllpfaden und technisch anspruchsvollen Passagen. Der Ausblick vom Gipfel ist überragend und die Belohnung für die ganzen Strapazen während der Tour.
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