Wandern in Andalusien

Andalusien ist nicht nur eine tolle Destination zum Strand- und Surfurlaub, oder zum Sightseeing in Cordoba, Granada oder Sevilla. Der Süden Spaniens eignet sich auch sehr gut zum Wandern: Es gibt hier reichlich Natur- und Nationalparks mit spektakulären Bergpanoramen, einsamen Lagunen, Wäldern und halbwüstenartigen Landschaften.

Hier listen wir dir die schönsten Wandergebiete, die beste Reisezeit und wichtige Wanderausrüstung, um dich bei der Planung deines Wanderurlaubs in Andalusien zu unterstützen.


Beste Reisezeit zum Wandern in Andalusien

Die beste Zeit zum Wandern in Andalusien sind das milde Frühjahr und der Herbst. Im Sommer ist es teilweise viel zu heiss (bis auf die Sierra Nevada) und im Winter fällt viel Regen, in den höheren Gebieten sogar Schnee.

Im März bis Juni und September bis Oktober sind die Sierra de Grazalema, Sierra de Aracena und Sierras de Cazorla beliebte Wandergebiete.

Von März bis Mai und September bis Anfang Dezember sind die Wanderrouten an der Mittelmeerküste wie Cabo de Gata und Tal des Río Genal geeignet.

Auch wenn es im Frühling manchmal regnet, ist sie eine besonders schöne Jahreszeit zum Wandern, da die Akazien blühen und der Lavendel gut duftet.


Die schönsten Wandergebiete in Andalusien

Cabo de Gata

Der 500 Meter hohe Gebirgszug Sierra Cabo de Gata zieht sich durch den Cabo de Gata und gehört zu einer der bekanntesten und beliebtesten Wandergebiete in Andalusien. Die Sierra besteht aus dunklem Vulkangestein und ist sehr trocken und kaum bewachsen. Sie fällt mit einer Steilküste zum Meer hin ab, an der sich schöne kleine Buchten eingebettet haben (Hier kannst du übrigens auch baden gehen). Hier gibt es viele Wanderwege, die allerdings Schwindelfreiheit voraussetzen.

Wandertipp: Von Las Negras zum Torre de los Lobos

Ausgangsorte: San Jose, La Isleta, Las Negras, Agua Amarga


Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas

Der Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas ist der größte Naturpark Andalusiens. Der Park besteht aus vielen Gebirgszügen, hier liegt das größte Waldgebiet ganz Spaniens und entspringt der größte Fluss Andalusiens. Seine Zuflüsse haben tiefe Schluchten in die Berge geschnitten und für einen großen Teil der landschaftlichen Schönheit des Naturparks gesorgt.

Wandertipp: Von Cazorla in das Tal des Guadalquivir, von Cazorla zum Gilillo
de
Ausgangsorte: Cazorla


Sierra Nevada

Die Sierra Nevada ist die zweithöchste Gebirgskette Europas. Das zentrale Gebirgsmassiv der Betischen Kordillere ist ein echtes mediterranes Hochgebirge. Die höchsten Gipfel sind der Mulhacén (3.482 Meter) und der Veleta (3.394 Meter), außerdem gibt es 14 weitere Gipfel über 3.000 Meter. Die Sierra Nevada verläuft in den Norden steil und felsig und in den Süden eher sanft.

Wandertipp: Vereda de la Estrella

Ausgangsorte: Granada, Güéjar Sierra (Norden); Bubión, Pampaneira, Trevélez (Süden)


Sierra de las Nieves

Die Sierra de las Nieves, das sind gigantische Kalkberge, tiefen Schluchten, 3.000 Hektar Igeltannen-Wälder und einem der größten Bestände an Steinböcken. Der höchste Gipfel ist der Torrecilla mit 1.919 Metern Höhe. Der Naturpark und seine Umgebung wurde 1995 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.

Wandertipp: Vom Rastplatz Quejigales auf den Torrecille durch den Igeltannenwald in der Cañada del Cuerno

Ausgangsorte: Ronda, El Burgo, Yunquera, Quejigales


Tal des Río Genal

Das Tal des Río Genal liegt im Bergland von Ronda zwischen den Naturparks Sierra de Grazalema und Los Alcornales, der Sierra de las Nieves und der Costa del Sol. Der Levante-Wind sorgt hier für reichlich Niederschläge und viel Grün. Die Landschaft ist vor allem von Korkeichenwälder und auch Kastanienhainen geprägt. Durch das Tal fliesst der Rio Genal.

Wandertipp: Gran Senda de la Serranía de Ronda

Ausgangsorte: Júzcar oder Cartajima (Norden); Jubrique, Genalguacil oder Benarrabá (Süden)


Sierra de Grazalema

Die Sierra de Grazalema ist ein steiles Bergmassiv mit zahlreichen 1000er Gipfeln. Sie gehört zu den grünsten Regionen Andalusiens, inklusive Tannenwäldern, außerdem haben Wassermengen im Kalkgestein Karstformationen wie Schluchten, Höhlen und Grotten entstehen lassen. Definitiv eines der schönsten Wandergebiete Andalusiens. 1977 wurde das Gebiet von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt.

Wandertipp: Von Grazalema nach Villaluenga del Rosario

Ausgangsorte: Grazalema, Zahara de la Sierra


Costa de la Luz

Die Costa de la Luz ist die windige Atlantikküste Andalusiens. Sie ist deswegen etwas weniger touristisch als die Costa del Sol. Hier liegen die schönen Orte Conil de la Frontera, Zahara de los Atunes oder Bolonia, die Stadt Cadiz und die Nationalparks Doñana und Bahia de Cadiz. Beide sind Vogelparadiese mit Schirmkiefern- und Korkeichenwäldern, mit Sumpfland und ausgedehnten Dünen. Der schönste Schirmkiefernwald ist im Naturpark von Barbate.

Wandertipp: Wanderung von Barbate nach Los Caños de Meca

Ausgangsorte: Conil de la Frontera, Vejer de la Frontera, Tarifa


Los Alcornocales

Der Naturpark Los Alcornocales liegt zwischen Atlantik und Mittelmeer. In Los Alcornocales gibt es die größten Korkeichenwälder der Iberischen Halbinsel und die größten noch bestehenden naturnahen Wälder im Mittelmeerraum. In den Flusstälern gibt es klimabedingt üppige Galeriewälder und im Süden des Gebietes kommen, einzigartig in Europa, subtropische Pflanzen vor. Bei klarem Wetter sieht man von den Gipfeln bereits das marrokkanische Rif-Gebirge.

Wandertipp: Von La Sauceda auf den Pico del Aljibe

Ausgangsorte: Tarifa, Jimena de la Frontera, Castillo del Castellar


Costa del Sol

Die Costa del Sol ist eine beliebte Destination für Strandurlauber. Aber da das Gebirge sehr nahe an der Küste liegt und sehr schöne Wandermöglichkeiten bietet kann ein Strandurlaub auch mit einem schönen Tagesausflug in die Natur verbunden werden. Vom Küstengebirge hat man nämlich spektakuläre Aussichten auf das Meer und bei klarer Sicht sogar bis nach Afrika. Außerdem kann hier dem touristischen Treiben der Costa del Sol entkommen werden. Die Wandergebiete der Costa del Sol sind die Sierra Crestellina, Sierra Bermeja, Sierra Blanca, Sierra de Mijas, Montes de Málaga, Sierra de Tejeda und die Sierra de Almijara.

Wandertipp: Von Cómpeta auf den Pico del Lucero

Ausgangsorte: Cómpeta, Casares, Jubrique, Estepona, Marbella, Mijas, Malaga


Sierra de Aracena

Die Sierra de Aracena liegt im Norden der Provinz Huelva. Das meist zwischen 400 und 900 Meter hohe Bergland ist für seine beweideten Korkeichenwälder bekannt. Auf den Bergen und in den Tälern finden sich immer wieder kleine Dörfer, in denen es scheint als wäre die Zeit stehengeblieben. Die Wanderwege sind hier oft traditionelle Verbindungswege zwischen den Dörfern aus Zeiten bevor es Autos gab.

Wandertipp: Rundwanderung zwischen Aracena und Linares de la Sierra

Ausgangsorte: Aracena, Galaroza, Almonaster la Real oder Alájar.


El Torcal

El Torcal ist ein Naturschutzgebiet in der Provinz Malaga. Wegen seinen außergewöhnlichen Karstformationen zählt El Torcal zu den beeindruckendsten Landschaften Spaniens und zieht daher viele Wanderer an. Nicht nur die Felstürme sind beeindruckend, sondern auch das intensive Grün und die Tierwelt. Es gibt zwei markierte Rundwanderwege, die Besucher durch das Felsgebiet führen. Die kurze grüne Strecke (1,5 Kilometer) führt zum Talkessel Torca de La Maceta, die gelbe Strecke (2,5 Kilometer) führt auf 1200 Meter Höhe und bietet einen mit Blick auf das Tal von Málaga, das Meer und das umgebende Gebirge.


Fernwanderwege in Andalusien

Die berühmtesten Fernwanderwege in Andalusien ist der GR-7, der Teil des europäischen Fernwanderweg E4 ist und die Vias Verdes. Der GR-7 startet in Tarifa und führt durch Cádiz, Málaga, Granada, Almería, Córdoba und Jaén. Die Vias Verdes sind ursprüngliche Eisenbahnstrecken, die unter anderem durch tiefe Täler, vorbei an beeindruckenden Gebirgen und Olivenplantagen führt.


Wanderausrüstung für Andalusien

Das wichtigste Equipment für Wanderungen ist:

  • Sonnencreme
  • Sonnenhut
  • Leichter Tagesrucksack
  • Bequeme Wanderschuhe
  • Funktionskleidung, die vor Sonne schützt und Feuchtigkeit transportiert
  • Wanderstöcke
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung
  • Ausreichend Trinken und Proviant

Gut zu wissen: Zwar sind die meisten Wanderwege in Andalusien beschildert, allerdings nicht so, wie wir es in den Alpen gewohnt sind. Wer das erste mal in Andalusien wandern geht sollte daher immer zu zweit sein, sich ausreichend über die Wandergebiete und Schwierigkeitsgrade der Wanderungen informieren und die Wettervorhersage für das Gebiet berücksichtigen, um sich nicht in Gefahr zu bringen.

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